Kurz vor Silvester kehrten wir dann Havanna den Rücken zu und machten uns auf nach Varadero. Klingt einfach, war es im Endeffekt aber gar nicht.
Wir unternahmen mehrere Versuche, die Fahrt nach Varadero zu buchen. Jedoch spürte man hier auf jeden Fall den ansteigenden Tourismus. Busse waren schon lange ausgebucht und mit dem Taxi wollte uns auch keiner fahren – also erst. Vor allem, weil es kurz vor Silvester war und die Taxifahrer den Tag lieber mit ihren Familien verbringen wollten – verständlich! Am Ende konnte Eurípides, unser Casa Particular Vermieter (mehr zu ihm in einem älteren Blogpost), noch Bekannte auftreiben, die uns nach Varadero fahren wollten.
Günstig war das Ganze dann natürlich auch nicht mehr, aber da wir zu viert waren, ging es im Endeffekt dann noch mit dem Preis. Pünktlich am Morgen stand der Wagen vor unserer Tür und holte uns von unserer Wohnung ab. Dem kubanischen Klischee entsprechend handelte es sich um einen US-Oldtimer. Sehr schick anzusehen und Platz war hinten für drei Leute auch genug.
Die 150 Kilometer gingen auch relativ flott vorbei, die Straßen waren in Ordnung, es war fast kein Verkehr unterwegs. Einmal wurden wir aus unerfindlichen Gründen angehalten und die Fahrer (ja, es waren zwei, wieso auch immer) mussten die Papiere des Autos vorzeigen. Vermutlich, weil man als Privatperson keine Personen befördern darf und sie sicherstellen wollten, dass die Erlaubnis da war!? Dieses Rätsel blieb ungelöst, denn auch auf Nachfrage gaben die beiden keine vernünftige Antwort.
Varadero selbst ist ein 25 Kilometer lange Landzunge, der in die nordöstliche Richtung in den Golf von Mexiko reinragt. Wir waren recht am Anfang, nach hinten hin wird es tendenziell immer teurer. Unser Hotel hatten wir vorher schon gebucht und so einen relativ guten Preis bekommen für zwei Nächte. Die Hotelanlage selbst hat ihre besten Tage hinter sich. Die Zimmer sind relativ karg eingerichtet, verfügen aber ansonsten über alles, was man so braucht. Da das Hotel nicht direkt am Strand liegt, gibt es einen Pool.
Als wir ankamen war es erst mal ein kleiner Schock. Pauschaltourismus, wie man es von Mallorca erwartet und das entsprechende Klientel. Dass bei unserer Ankunft gerade das Mittagessen am Pool auf Plastiktellern und -besteck gegessen werden konnte, hat den Eindruck nicht besser gemacht. Die Menschen stürmten auf das Buffett als gäbe es kein Morgen. Überall lag Plastikgeschirr und der Wind tat diesem Szenario auch nicht wirklich gut.
Später entdeckten wir dann noch den Strandabschnitt und noch ein wenig später wurde uns klar, dass die Liegen und die Bar dort ebenfalls zu unserem Hotel gehörten und wir dieses deshalb umsonst mitbenutzen konnten. Das war die absolute Rettung, weil wir uns von dort an nur noch am Strand aufhielten. Der war auch wirklich sehr sehr schön. Karibisch mit weißem, feinen Sand und türkisem Wasser. Ein absoluter Traum!
Die restlichen Essen wurden dann auch auf „richtigem“ Geschirr und in einem großen Saal serviert. Für das „Galadinner“ am Silvesterabend mussten wir allerdings erst eine gute Stunde anstehen, weil der Saal nicht alle Gäste fasste und sie nach und nach die Tische neu besetzten. Das Essen dort war ganz gut, allerdings war das auch die einzige Zeit auf Kuba, in der ich Probleme mit dem Magen hatte…
Ins neue Jahr rutschten wir ganz gemütlich am Strand mit kubanischem Rum und ohne großen Tam Tam, denn Feuerwerk gab es auf Kuba nicht. So vergingen die beiden Tage relativ schnell mit am-Strand-liegen und ansonsten dem Versuch, eine Fahrt nach Trinidad zu organisieren. Dies war ebenfalls wieder nicht ganz einfach und im Endeffekt nicht günstig. Es lief wieder auf ein Privattaxi hinaus. Gut, dass wir zu viert reisten!
Endlich gehts auf Kuba weiter. Sehr interessant, Wieder mal toll geschrieben. Die Strände müssen ja traumhaft sein. Macht einem richtig neidisch. bin gespannt auf Alles was noch kommt…..
Love Mum
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Hallo, kannst du ein wenig mehr von den Aktivitäten an Silvester erzählen? War es eher ruhig? Oder kann man sich eine tolle Party in Badesachen am Strand vorstellen?
Danke!
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Hey,
danke für Deine Frage! Bei uns war es eher ruhig. Es gab kein Feuerwerk, aber schon ein paar Parties rundherum – auf die wir allerdings nicht gegangen sind. Ob die also da in Badesachen getanzt haben kann ich nicht sagen. Aber am Strand auf jeden Fall. In unserem Hotel gab es auch eine „Party“, aber die war eher lahm. Aber andere Hotels haben da vielleicht/bestimmt auch mehr zu bieten, vor allem die, die weiter hinten sind (und demnach auch teurer).
Ich hoffe, das hilft weiter. Wenn nicht melde dich gern nochmal!
Grüße!
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