Neben einigen verschiedenen anderen Dingen bin ich durchaus auch für Technik zu begeistern. Einen Schrittzähler wollte ich schon lange mal haben, einfach aus Interesse und Spaß an der Freude. Irgendwann stieß ich bei meinen Recherchen auf das Xiaomi Mi Band und nach einer kurzen Wartezeit war das Teil dann bald in meinem Besitz.
Bestellung
Bestellt habe ich das Band bei tinydeal.com, einem Großhändler, der Chinaware an Käufer unter anderem aus Deutschland verschickt. In Deutschland selbst ist das Band, und auch andere Produkte von Xiaomi, bislang nicht direkt zu erwerben, daher muss der Umweg über einen solchen Händler sein. Für knapp 20€ war das Band, im Vergleich zu anderen Fitnessarmbändern wie Nike, etc. sehr günstig. Nach einer Lieferzeit von ca. 2 Wochen war das schwarze Band dann schließlich in meinem Briefkasten – inklusive Aufladekabel und einem weiteren bunten Band, das ich noch dazu bestellt hatte. [Technische Details können zum Beispiel hier nachgelesen werden. Es geht in diesem Post eher um meine subjektive Meinung und nicht um einen Technikcheck.]
Aussehen
Wie man sieht ist das Band nur Mittel zum Zweck, um das eigentliche Kernstück zu halten. Dieses ist relativ klein und außer zwei Anschlüssen für die Aufladung gibt es nur noch 3 kleine LED-Leuchten, die für verschiedene Dinge genutzt werden können. Dieses kleine Ding steckt man dann in das Band, das man sich dann per Verschluss um das Handgelenk legen kann. Es ist wirklich sehr klein und fällt nicht groß auf. Ich wurde ein paar Mal darauf angesprochen, aber nie negativ, es scheint also eher als Accessoire durchzugehen und weniger als Mittel zum Zweck. Außer dem schwarzen Band, was standardmäßig dabei ist, gibt es noch etliche weitere Bänder in allen erdenklichen Farben. So kann man also jederzeit wechseln, wenn man möchte. Ein Kritikpunkt am Band ist mir nur zugetragen worden: es gibt das Band nur in einer Länge, so dass Menschen mit einem breiteren Handgelenk Schwierigkeiten haben könnten, dieses anzulegen. Schade. Außerdem sieht das bunte Band nach den paar Wochen nun auch nicht mehr taufrisch aus und die Farbe geht an einigen Stellen ab.
Schrittzähler
Möchte man das Band nun nutzen reicht es schon, es am Handgelenk zu tragen. Es zählt automatisch die Schritte und sendet sie dann, wenn per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden, an die offizielle Mi Fit App. [Eine detaillierte Beschreibung der App gibt es hier.] In der App kann man sein Tagesziel an Schritten festlegen. Die aktuelle Schrittanzahl kann man aber nicht nur in der App sehen, sondern auch direkt auf dem Band. Dazu bedarf es eines speziellen Moves, der etwas Übung erfordert. Man lässt den Arm, an dem das Band befestigt ist, nach unten hängen. Dann macht man die ich-schaue-auf-meine-Uhr-Bewegung, in dem man den Arm hebt und am Ende das Handgelenk so zu sich dreht, dass man die LEDs sieht. Je nachdem leuchten nun 1 bis 3 LEDs auf. Bei einer LED hat man 1/3 seines Ziels erreicht, bei 2 2/3 und bei 3 hat man so viele Schritte erreicht, wie man sich selbst zum Ziel gesetzt hat. Beim Erreichen dieses Ziels vibriert das Band außerdem und man spürt somit gleich, wenn man „am Ziel“ ist.
Schlafüberwachung
Eine weitere Funktion ist die Überwachung des Schlafs. Man kann am nächsten Tag Tief- und Leichtschlafphasen in der App sehen. Wie auch bei der Schrittzählung gab es einen oder zwei Aussetzer, aber im Großen und Ganzen nichts zu beanstanden. Ganz interessante Funktion, für mich aber auch nicht lebensnotwendig. Interessanter ist dann doch der intelligente Wecker, der dann weckt, wenn das Gerät merkt, dass man in einer Leichtschlafphase ist, natürlich nur in der maximalen Zeit vor dem Wecker, die man vorher festgelegt hat.
Akkulaufzeit
Eine tolle Sache und auch ein Kriterium, das den Ausschlag gegeben hat, das Band zu kaufen, war die lange Akkulaufzeit. Im Durchschnitt hielt der Akku 2 Wochen, was ich schon sehr beachtlich finde. Ein Band, was ich jeden Tag aufladen muss, hätte ich nicht gewollt. Da ich noch eine weitere App für das Band nutze, die mich vibrierend auf bestimmte Benachrichtigungen aufmerksam macht [ein Review dazu hier], finde ich es noch angenehmer, dass ich es trotzdem nur ab und an aufladen muss. Würde ich diese App nicht nutzen, würde das Band bestimmt noch ein wenig länger halten. Aber auch so ist die Akkulaufzeit des Mi Bands mehr als nur in Ordnung.
Robustheit
Eine nette Sache ist außerdem, dass das Mi Band wasserfest ist. Es hält keine großen Tauchgänge aus, aber bis einem Meter darf es mit ins Wasser und kann daher auch beim Duschen und Schwimmen getragen werden. Tatsächlich sprang ich vor 2 Wochen damit von einer Brücke aus ca. 10 Metern Höhe, vergaß, dass ich das Band anhatte und war daher danach etwas besorgt. Es muckte zwar ein wenig, aber nach einem Neustart der App, dem Bluetooth und etwas Geduld funktioniert das Mi Band wieder einwandfrei.
Nachteile
Kommen wir zu den „Nachteilen“: Im Gegensatz zu teuereren, ausgefalleneren Fitnessarmbändern werden Fahrradfahren oder andere sportliche Aktivitäten, die nichts mit Laufen zu tun haben, nicht gezählt. Somit kann es in meinem Fall schon einmal sein, dass ich am Ende mein Ziel nicht erreicht habe, weil ich einige Strecken mit dem Fahrrad unterwegs war. Dies weiß man aber vor dem Kauf. Für mich ist es einfach interessant zu sehen, wie viele Schritte ich am Tag gehe und auch manchmal Ansporn, noch eine Runde um den Block zu laufen. Eine akkurate Aufzeichnung all meiner sportlichen Aktivitäten habe ich nicht erwartet und lässt sich mit dem Mi Band auch nicht erreichen. Die Zählung der Schritte verläuft akkurat. Bis jetzt hatte ich nur einmal einen Aussetzer, an dem es kurz nicht gezählt hat, ansonsten lief alles wunderbar. Es ist ebenfalls kein GPS integriert, so dass man am Ende des Tages seine Laufwege auch optisch verfolgen könnte. Des Weiteren kann keine Schrittlänge eingestellt werden, so dass es bei den angezeigten Kilometern durchaus falsch liegen kann.
Fazit: Für meine Erwartungen und Bedürfnisse reicht das Band vollkommen aus. Wer eine genaue Analyse seines Kalorienverbrauchs, seiner Wegstrecken und all seiner Fitnessaktivitäten benötigt, der muss zu einem anderen Gadget greifen. Wer einen robusten, besseren Schrittzähler mit einigen kleinen Extras und langer Akkulaufzeit erwartet, der liegt mit dem Xiaomi Mi Band genau richtig.
Ein Gedanke zu “Xiaomi Mi Band – Erfahrungsbericht nach ein paar Wochen Nutzung”