Da waren wir also schon auf dem Weg zu unserer letzten Station auf der kleinen Japan-Rundtour: Tokyo. Erst der Bus und dann der Zug. Damit hatten wir den Japan Rail Pass gut ausgenutzt.
In Tokyo waren wir in einem Hostel untergebracht, das relativ außerhalb war. Es war eher eine Wohnung, wir hatten ein Zimmer, in dem drei Futon-Betten gerade so auf den Boden passten. Um in die Stadt selbst zu kommen mussten wir erst ein paar Stationen mit dem Zug fahren und konnten dann in eine der UBahnen umsteigen.
Was uns als erstes aufgefallen ist, dass Tokyo ganz schön leise ist, dafür dass dort 9 Millionen Menschen wohnen. In der UBahn war es unglaublich leise. Die einzigen, die sich unterhalten haben, waren wir – was sehr unhöflich war, wie wir später erfahren haben. Alle starren auf ihr Hände, schlafen oder tun sie als würden sie schlafen.
Der Kaiserpalast war natürlich Pflicht. Mitten in der Stadt eine grüne Oase. Wie gewohnt sauber gehegt und gepflegt. Der Großteil des Palastes ist nicht zugänglich, aber einen kleinen Teil kann man sich auch als Tourist ansehen und einfach durch den Garten schlendern.
Außerdem waren wir noch auf dem Regierungsgebäude, dem „Tokyo Metropolitan Government Building“. Dieses kann kostenlos besichtigt werden. Man muss sich nur unten schon entscheiden, ob man in den rechten oder linken Turm geht. Dann steht man ein bisschen an und fährt mit einem Aufzug hoch in den 45. Stock. Dort kann man dann über Tokyo schauen und realisiert erst einmal, wie groß die Stadt eigentlich ist. Wir waren recht spät oben, so dass man dort auch noch den Sonnenuntergang teilweise sehen konnte.
In Tokyo gibt es viele verschiedene Stadtviertel, die sich alle ziemlich unterscheiden. Das Harajuku-Viertel mit Cosplayern, also verkleideten Menschen und vielen verrückten Läden für Mode, aber auch Clubs, plakatiert mit tausenden Boyband-Postern, die wohl gerade sehr beliebt sind. Das Akihabara-Viertel, wo hunderte Elektronikläden beheimatet sind. Unten lange Gänge mit lauter Buden und alter Elektronik, oben Hochhäuser mit neuesten Technologien. Shibuya mit der berühmten Kreuzung, wo fünf Zebrastreifen aufeinander treffen und doch alles geregelt abläuft.
Am letzten Abend waren wir dann noch beim Senso-ji, dem ältesten Tempel in Tokyo. Im Gegensatz zu anderen Tempeln, bei denen wir vorher waren, war dieser schon sehr touristisch. Eine breite Straße mit allerlei Verkaufsständen säumt den Weg zum Tempel und es waren sehr viele Menschen unterwegs. Wir waren gegen Abend da, was schön war, weil der Tempel beleuchtet war und das, natürlich, sehr schön aussieht.
Sehr schön war auch, dass wir am letzten Abend eine Japanerin trafen, die ich in Malaysia kennen gelernt habe. Die Welt ist klein und ich habe mich sehr gefreut, sie zu treffen. Am Nebentisch trafen wir dann noch einen Deutsch-Japaner, der gerade auf Familienbesuch in Tokyo war. Wahnsinn.
Am Ende kann man nur sagen, dass die Zeit für Tokyo und natürlich Japan generell, viel zu kurz war. Ein facettenreiches und großes Land, das jeden weiteren Besuch unumstritten wert ist.